E-Book – Eine Überlegung in 7 +1 Schritten (Teil 1)


E-Book – Eine Überlegung in 7 +1 Schritten (Teil 1)

Für Neulinge beginnt die „elektronische Buchreise“ oftmals mit gehörigem Kopfzerbrechen, das es regelrecht zum verrückt werden ist. Eine Idee mag bereits vorhanden sein, trotzdem taucht an jeder Ecke eine neue Frage auf. Wie stelle ich meinen grundlegenden „Fahrplan“ auf? Findet meine Idee thematischen Anklang? Verflixt, wer ist eigentlich meine Zielgruppe? Wie sieht es mit der Veröffentlichung aus? E-Book – Eine Überlegung in 7 +1 Schritten kann dabei helfen, etwas Licht in die Sache zu bringen.

Ein eigenes gedrucktes Buch im Regal zu haben, das ist schon etwas ganz besonderes für viele Menschen. Es repräsentiert nicht nur Durchhaltewillen und Einfallsreichtum, sondern sorgt für ein großartiges Stück Selbstbewusstsein, für ein ganz persönliches Rampenlicht. Neben der Printversion bieten aber auch E-Books eine spannende Alternative der Verwirklichung. Book-Reader wie der Tolino oder Kindle sind weit verbreitet und in ihren fortgeschrittenen Versionen in punkto Handhabe zugänglich für Menschen unterschiedlichen Alters. Ein Blick auf den Anbieter BOD verrät beispielsweise, die Veröffentlichung einer rein digitalen Variante eines Buches kann dort kostenlos unter dem Paket „BOD E-Book“ (E-Book-Marge 70 Prozent des Nettoerlös) vorgenommen werden. Etwaige Verleihmöglichkeiten, schnelle Verfügbarkeit und ein hauseigener Editor sind durchaus attraktive Begleiterscheinungen. An dieser Stelle lohnt es sich auch, den einen oder anderen weiteren Anbieter unter die Lupe zu nehmen.

Gerade für Neulinge beginnt die „Buchreise“ aber mit gehörigem Kopfzerbrechen. Die Was und Warum Fragen zirkulieren in den Gedanken, sind etwaig schon abgesteckt und können vielleicht schon in einem Satz zusammengefasst werden. Ein Roman, ein Ratgeber, Gedichtband oder gar ein ganz spezielles Sachbuch? Warum ist mir dieses Buch wichtig, warum möchte ich es schreiben? Ist eine Idee vorhanden, gibt es unter Umständen Zweifel. Ist der Einfall überschaubar, etwa zu groß, um es zu bewerkstelligen? Wie kommt er bei den Lesern an? Hier ist es sinnvoll, einzelne Bereiche in kleine Schritte zu unterteilen. Das ist vielleicht nichts Neues, aber das Engagement kann auf diese Weise wesentlich präziser gebündelt werden und es bleibt Zeit zum „Luft holen“. Folgende Überlegungen können dabei helfen, den Weg zum E-Book etwas überschaubarer zu gestalten (viele Punkte sind aber durchaus auch bei einer Printvariante anzuwenden):

Wie lege ich mein Ziel fest?

Als erster großer und wichtiger Schritt muss die Festlegung des Ziels auf das Papier. Welche Deadline gebe ich mir? Wann möchte ich mit meinen Zeilen fertig werden? Welches Kapitel ist das nächste? Ein festes Datum, an dem das Buch oder ein erstes Manuskript fertig sein muss, setzt im eigenen Tun Kräfte frei, die vorab nicht für möglich gehalten werden. Auch wenn es sich um die Erstellung eines E-Books handelt, das Ziel mit einer Zeitlinie mitsamt einzelner rudimentärer Meilensteine auf ein Blatt Papier schreiben und über den Arbeitsplatz befestigen. Hier helfen ergänzende Farben und Skizzen, um die Übersicht nicht als mahnenden Zeigefinder zu empfinden, sondern als helfende Hand, die motiviert. Es mag eine Kleinigkeiten sein, unsere Wahrnehmung verankert und bewertet dies jedoch positiver. Ausprobieren, es lohnt sich!

Was ist mit Zielgruppe gemeint?

Wer soll denn mein Buch lesen? Die Zielgruppe ist im Kern eine der wichtigsten Entscheidungen, die zu treffen sind. Ein Blick auf die aktuellen Verkaufsrankings gibt erste Ansätze, welche Bücher bei der jeweiligen Leserschaft im Trend liegt. Soll mit einem Sachbuch ein Problem gelöst werden? Werden bestimmte Berufsgruppen angesprochen? Möchte ich mit meinem Wissen die Neugierde von Menschen befriedigen? Ist die Fantasie das tragende Gerüst, damit Fans von fiktiven Geschichten unterhalten werden? Lockerer Roman, der sich für „Urlaubsleser“ oder ideal für Zwischendurch eignet?

Ebenfalls wichtig ist es einzuschätzen, welche Regionen anzusprechen sind und wo die „passenden Leser“ leben. Alter, Bildung und soziale Begebenheiten sind Faktoren, die einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert einnehmen. Tipp: Alle Begebenheiten zunächst notieren, danach eine Zeichnung (diese muss nicht all zu detailliert ausfallen) anfertigen und mit den Notizen versehen. In wenigen Schritten ist eine Person umschrieben, die dem Leser-Idealbild sehr nahe kommt und auf diese Weise für einen selbst greifbar wird.

Ist mein Thema das Richtige?

Die Wahl des Themas ist eng mit den vorangegangen Punkten verbunden. Neben der Eingrenzung durch eine spezielle Zielgruppe kann der geeignete Inhalt mittels der Sozialen Medien abgeklopft werden. Wird bereits emsig an einem Blog gearbeitet, kann das gewählte Thema durchaus auf Resonanz überprüft werden. Wie ist die Meinung meiner Leser? Findet das Thema Anklang? Braucht es unter Umständen mehr Tiefe? Dies klappt auch mit dem Genre eines etwaigen Romans. Eine kurze Andeutung von angedachten Eckpunkten kann in Zusammenarbeit mit Kommentargebern zu einem Feinschliff beitragen. Hier gilt es mit Feingefühl vorzugehen und nur soviel wie notwendig zu verraten. Im Umgang mit dem Netz soll aber auch keine all zu große Angst entstehen. Werden Mechanismen geschickt genutzt, erfährt das Thema eine Bereicherung. Offene Fragen und Meinungen lassen sich beispielsweise auch hervorragend via Facebook einholen. Schnell erfolgt eine zusätzliche Generierung von Informationen, die für eine Schärfung des Themas sorgen.

 

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W.H.

Bin federführend, das Projekt Buchwurm ist eine ganz persönliche Herzensangelegenheit. Schreiben bedeutet für mich, sich auf Perspektiven einzulassen, Sichtweisen anderen gegenüberzustellen oder miteinander neu zu verfassen. Schreiben bedeutet aber auch, Verflechtungen von Gedanken in der Welt von heute neu zu ordnen.

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Wer schreibt hier

Wolfgang Hoi: Blogger, Zeilenmacher und Geschichtendenker.

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"Es ist mehr als nur Fantasie, die den Buchstaben innewohnt. Es ist jeder einzelne Charakter, der den Feinschliff der Verwendung erhält. In seiner Kombination unverwechselbar und konkret."

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