E-Book – Eine Überlegung in 7 +1 Schritten (Teil 2)


E-Book – Eine Überlegung in 7 +1 Schritten (Teil 2)

Funktioniert mein Inhalt?

Eltern, Partner und Freunde sind zu Beginn dankbare Leser, eigenen sich durchaus auch als erste Inputgeber, je nach Buch sollte weiterführend aber möglichst das potenzielle Zielpublikum aufgesucht und angesprochen werden. Textauszüge helfen dabei, Ansichten von zukünftigen Lesern einzuholen. Bin ich mit meinen Ausführungen gut unterwegs? Sind diese verständlich? Sind meine Zeilen etwa zu verworren und nicht nachvollziehbar? Bei dieser Inhaltstestung gilt eine ähnliche Vorgangsweise wie bei der Wahl des Themas. Ist eine eigene Homepage vorhanden, können die Besucher auf eine „Landing Page“ geleitet werden, auf der erste Inhalte zu lesen sind. Feedbackmöglichkeit in Form von Kommentarboxen oder eine Mailadresse mit der Erreichbarkeit des Autors oder der Autorin bildet hierbei eine ideale Anlaufstelle. Viele Experten, wie etwa Unternehmens- oder Lebensberater, sind vor ihren E-Books diesen Weg mit Erfolg gegangen.

Durch die zugänglichen Blog-Plattformen, wie „WordPress“ oder „Blogspot (Blogger)“ von Google, ist es zudem auch für Anfänger in recht kurzer Zeit möglich, sich eine Internetpräsenz mit überschaubaren Handgriffen aufzubauen. Ist ein entsprechender Auftritt angelegt, gilt es Links und Hinweise auf das eigene Schaffen beispielsweise auf Blogs, in Facebookgruppen oder Foren zu positionieren, damit das Zielpublikum die bereitgestellten Zeilen auch findet. Schlagworte wie „Bücher“, „Schreiberlinge“, „Buchinhalte“ führen zu ersten Ergebnissen passender Plätze. Je nachdem, wieviel Aufwand jemand selbst investieren möchte, ist auch der Schritt zu professionellen Inputgebern eine Wahl. Diese sind zwar kostenpflichtig, Schreiberlinge profitieren aber von umfangreicher Erfahrung mitsamt Wissen um eine mögliche Eignung der Leserschaft.

Recherche als tragende Säule

Auch Neulinge in der Schreiberei können sich sicher sein: Recherche haben wir alle schon einmal betrieben! Wir erinnern uns an Erlebnisse aus der Vergangenheit, kramen Fotos aus alten Kisten hervor oder fragen vielleicht die älteren Verwandten nach Zusammenhängen für die eigene Lebensgeschichte. Alte Zeitungsartikel, Archive und Bibliotheken sind uns nicht ebenfalls nicht fremd. Wunderbar, die besten Voraussetzungen für die Sammlung von Informationen, nichts anderes ist Recherche, sind vorhanden. Es ist ganz egal, ob es sich um ein Sachbuch, einen Roman, ein Kinderbuch, fiktionale Elemente oder eine Darlegung von Fakten handelt, Recherche und nochmals Recherche ist bei allen Buchrealisationen ein maßgeblicher Zwischenstopp im Fahrplan zum eigenen Werk.

Erst durch das gezielte Sammeln von Informationen erlangt das (digitale) Schriftstück die inhaltliche Qualität, die es verdient. So wird jemand der einen Krimi verfassen möchte, in Polizeimeldungen, in Tageszeitungen oder Büchern von Gerichtsmedizinern schmökern. Auch über das Milieu will Nachforschung angestellt werden, in dem die Geschichte stattfinden soll. Einer Autorin kommt beispielsweise ein Ratgeber in den Sinn, hier hilft es mit Menschen aus der jeweiligen Branche zu sprechen und deren Ansichten zu sammeln und in einer neuen Aufbereitung zusammenzufassen, gemischt mit Erfahrungen aus dem eigenen Tun. Tipp: Rechercheergebnisse von Anfang an thematisch, nach Datum oder in Form der geplanten Kapitelzuweisungen ordnen!

Gliederung als Weiser des Weges

Wir blicken auf unseren Schreibtisch, eine Zeitlinie mitsamt einzelner Meilensteine ist bereits als Zielfestlegung in Sichtweite angebracht (Blatt Papier mit färbigen Post-its oder Ähnlichem). Spätestens bei der Gliederung ist jeder Schreiberling über eine gut sortierte Recherche dankbar. Eine Liste zu erstellen, erweist sich hier als sehr nützlich! Ein Blick in Bücher aus dem gleichen Genre hilft ebenfalls. Das Rad muss nicht in allem neu erfunden werden. Inspiration von Kapitelaufteilungen, Länge einzelner Passagen und der Gebrauch von beispielsweise Schriftarten ist durchaus zulässig. Und: Von Schreibkollegen etwas zu lernen, hat doch etwas Schönes und Aufregendes, bringt einen selbst immer um einen großen Schritt weiter.

Für alle, die es lieber digital möchten: Mittels Mindmap Tools kann der Weg des Buches auch am Computer festgehalten und visuell dargestellt werden. Etwa mit dem kostenlos (als Open Source) verfügbaren „FreeMind“ Programm. Die Gliederung lässt sich auf diese Art und Weise facettenreich gestalten. Tipp: Bei der Zusammenstellung des eigenen Wegweisers am besten rückwärts denken! Ein Fazit oder das Ende einer Geschichte lässt sich so von hinten aufrollen, nichts wird vergessen und der rote Faden ideal mit dem Anfang verknüpft. Dies kann wunderbar bei längeren Bus- oder Bahnfahrten geübt werden. Einfach eine kurze Erzählung ausdenken, und diese von hinten beginnen.

 

Schreiben, Schreiben, Schreiben

…am besten mit Hilfe von festen Ritualen, Gewohnheiten und dem Einsatz der Sinne.

Zum Thema Schreiben gibt es demnächst Beiträge auf Buchwurm, welche an dieser Stelle verlinkt werden.

Eine hervorragende Annäherung zum Thema Schreiben ist im Blogbeitrag von Anita Arneitz (Anita auf Reisen) zu lesen. Mit ihren Ausführungen vollzieht sie mehr als nur eine Punktlandung. Unbedingt lesen!

 

Weiter zu Teil 3

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W.H.

Bin federführend, das Projekt Buchwurm ist eine ganz persönliche Herzensangelegenheit. Schreiben bedeutet für mich, sich auf Perspektiven einzulassen, Sichtweisen anderen gegenüberzustellen oder miteinander neu zu verfassen. Schreiben bedeutet aber auch, Verflechtungen von Gedanken in der Welt von heute neu zu ordnen.

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Wolfgang Hoi: Blogger, Zeilenmacher und Geschichtendenker.

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